Gelächter

2015, 3-Kanal Installation, ca. 4′, SD/HD / mit: Stefanie Grubenmann, Produzentin: Stella Händler

Es gibt keinen anderen Gesichtsausdruck, der im öffentlichen Leben so präsent ist wie das Lachen. Sei es auf Plakatwänden, auf Bildschirmen, im Laden – es wird gelacht und gelächelt. Scheinbar ist das Lachen ein unverzichtbares Schmiermittel für die Gesellschaft und im speziellen für den Konsum. In seiner Häufung bekommt es etwas Imperatives, Unausweichliches. Seine Herstellung und Abbildung haben industrielle Dimensionen erreicht. Dabei verkommt das Lachen zu einem Code für Positivismus. Seine unberechenbaren, anarchischen Seiten, seine dunklen, ja sogar bösen Varianten werden ausgeblendet. Es wird vergessen, dass Lachen ein Ausdruck und kein Gefühl ist. Und diesem Ausdruck können unterschiedlichste Gefühle zugrunde liegen.
In der Videoarbeit „Gelächter“ wird das Lachen seziert, multipliziert, zerstückelt und wieder zusammengesetzt, bis der eindeutige Code einer mehrdeutigen, rätselhaften Eruption weicht. Stimm- und Mimikfragmente werden so zu Bausteinen für eine Komposition, die das Lachen bis in seine bedrohlichen, wilden und rätselhaften Untiefen auslotet.

Installation
Drei Monitore sind konzentrisch im Raum positioniert. Die Abstände sind so gewählt, dass die ZuschauerInnen in das so entstehende Monitor-Dreieck treten können und sich so quasi im Brennpunkt der drei Monitore befinden. Die Bilder der Performerin sind so geschnitten, dass eine über die drei Monitore hinwegziehende Kreisbewegung entsteht. Dadurch wird der Eindruck einer Maschine suggeriert. Das Gesicht wird immer wieder stark fragmentiert und neu zusammengesetzt und somit bewusst seiner Natürlichkeit beraubt.
Bild und Ton setzen sich aus den physischen Teilaspekten des Lachens zusammen – schnelles Ausstossen der Luft, stimmhaftes Einatmen, nach hinten ziehen der Mundwinkel, Kopf nach hinten werfen etc. Auf der Tonspur entsteht so eine dreistimmige rhythmische Komposition, die den Takt der Installation bestimmt.