Scanner
1998/99, 1-Kanal Video, 2-Kanal Installation, 6’22“ SD Pal / Textbearbeitung: Stella Händler
Erzähler: Jo Dunkel
Bei den Dreharbeiten zu Scanner wurde einem Schauspieler immer wieder derselbe kurze Szenenausschnitt aus einem Horrorfilm vorgeführt. Das Bild war anfänglich stark verfremdet und wurde für den Schauspieler erst nach etlichen Durchgängen entzifferbar. Während diesen Durchgängen musste er dauernd beschreiben was er sah bzw. zu sehen glaubte. Mit der Zeit bekam er die Szene in immer besserer Qualität vorgesetzt. Nun sollte er zusätzlich zu den Beschreibungen noch versuchen die Figuren, die jetzt zu erkennen waren, mimisch zu imitieren.
Das so entstandenen Material haben wir auf eine Art montiert, dass die ursprüngliche Szenerie zwar im Text durchschimmert, haben die Beschreibung aber absichtlich stark im vagen gelassen. Während im Ursprungsfilm vor allem Wert auf eine möglichst explizite Gewaltdarstellung gelegt wurde, haben wir hier versucht das Unheimliche in den Vordergrund zu stellen.
Entstanden ist eine Erzählung in Fragmenten, die um einen dunklen Kern kreist. Die Bilder stellen sich nur flüchtig und wechselhaft im Kopf des Betrachters ein wo sie sich immer mehr zu einer unheimlichen Szenerie verdichten.